Eine Fahrradtour im Urlaub kann zu einem echten Erlebnis werden. Bei schönem Wetter erkundet man langgezogene Küstenlandschaften, tiefe Täler oder genießt die Aussicht aus dem Gebirge. Zwar gibt es mittlerweile zahlreiche Verleihstationen, aber auf dem eigenen Zweirad fühlt man sich immer noch am wohlsten. Bei der Auswahl eines geeigneten Transportsystems für die Fahrräder hat man die Qual der Wahl. Auf den ersten Blick sieht man die gravierenden Preisunterschiede zwischen den einzelnen Trägerarten. Aber was gibt es noch zu beachten?
Kupplung-, Dach-, oder Heckträger?
Dies sind die drei gängigsten Transportsysteme für Fahrräder mit dem heimischen PKW. Neben den teilweise enormen Preisunterschieden sollten bei der Anschaffung in jedem Fall auch Aspekte wie der Schwierigkeitsgrad der Montage, die Transportsicherheit und der Spritverbrauch betrachtet werden. Da man sich ein Fahrradträger für mehrere Jahre anschafft sollte man sich vorher bewusst machen, wie oft man diesem wirklich verwenden möchte. Bei häufiger Nutzung lohnt es oftmals zu einem teureren Modell zugreifen, welche einfach zu montieren ist nun den Kraftstoffverbrauch möglichst schont. So rentiert sich die Investition in ein hochwertiges Modell schnell.
Heckträger – eine gute Alternative
Ein Heckträger lässt sich an nahezu jedem Auto montieren und es gibt besonders preisgünstige Varianten. Der Schwierigkeitsgrad der Montage variiert hier je nach Modell besonders stark. Man sollte hier sehr sorgfältig und mit bedacht vorgehen, da man sich schnell einen Lackschaden zuziehen kann – insbesondere bei einem Modell ohne eine weichere Isolationsschicht, damit das Metall nicht auf der Karosserie aufliegt (z.B. einen Schaumstoffmantel). Je nach Heckträger kann es sein, dass man ein zusätzliches Nummernschild oder Rücklichter benötigt, sollten diese vom genutzten Fahrradträger verdeckt werden. Ein wichtiger Komfortaspekt ist ein ggf. vorhandener Abklappmechanismus. Nur wenn sich der Träger abklappen lässt ist ein problemloser Zugriff auf den Kofferraum möglich. Durch den veränderten Luftwiederstand und die höhere Last am Fahrzeugheck zieht der Spritverbrauch teilweise merklich an.
Kupplungsträger
Grundsätzlich sind Fahrradträger für die AHK (*) das sicherste Transportsystem, wenn die Qualität des Trägersystems stimmt. Auch wenn man für einen solchen oftmals tiefer in die Tasche greifen muss, lohnt sich die Anschaffung eines Kupplungsträgers gerade bei häufiger und langer Nutzung – eine vorhandene Anhängerkupplung natürlich vorausgesetzt. Ein abklappbarer Fahrradträger der an der AHK montiert wird, umgeht das Problem eines Heckträgers, wenn man den Kofferraum nutzen möchte. Ein Kupplungsträger kommt immer einher mit einer Betriebserlaubnis, Brems- und Rückleuchten, sowie einem Bereich, in welchem das Kennzeichen montiert werden muss, da der Kupplungsträger im montierten Zustand entsprechende Heckbereiche des PKWs verdeckt. Das ist unter anderem ausschlaggebend für den höheren Preis dieses Trägersystems.
Dachträger – Finger weg!
Fahrradträger für die Dachmontage sind oft besonders preisgünstig – vor allem wenn ein entsprechendes Grundgerüst bereits am Fahrzeug vorhanden ist. Zudem verändert sich der Grundriss des PKW nicht und die Sicht nach hinten wird – anders als bei Heck- oder Kupplungsträgern – nicht eingeschränkt. Leider lässt der Komfort bei der Montage der Räder oft zu wünschen übrig. Ob gleich das Gerüst im Vergleich zu anderen Trägervarianten recht leicht ist, ist ein Kraftstoffmehrverbrauch von 40% keine Seltenheit. Zudem steigt die Fahrzeughöhe merklich an. Die freistehenden Räder auf dem Dach sind natürlich dem vollen Fahrtwind ausgesetzt. Durch die andauernden starken Belastungen sollten die Befestigungen regelmäßig überprüft werden. Der veränderte Schwerpunkt des Wagens macht sich zudem in Kurven besonders stark bemerkbar. Der Spritverbrauch steigt bei der Nutzung eines Dachträgers enorm an. Von der Nutzung der Dachträger ist in Anbetracht der zahlreichen Nachteile abzuraten.
Fazit
Unter den drei Fahrradträgern ist für jeden das passende System zu finden. Da ein Fahrradträger eine Anschaffung für mehrere Jahre ist, sollten vor dem Kauf die eigenen Bedürfnisse und die Montagemöglichkeiten bekannt sein. Trotz des günstigen Anschaffungspreises sollte der Dachträger immer die letzte Wahl sein. Es lohnt sich mit der Anschaffung zu warten, bis man zu einem Heckträger – oder bei vorhandener AHK – einem Kupplungsträgersystem greifen kann. Die Änderungen im Fahrverhalten sind merklich weniger ausgeprägt und der Spritverbrauch um ein vielfaches geringer.
(*) AHK – Anhängerkupplung
Trägersystem | Heckträger | Anhängerkupplung | Dachträger |
---|---|---|---|
Vorteile | + Montage an fast jedem PKW möglich + günstig in der Anschaffung |
+ einfache Montage + einfache Beladung + geringer Kraftstoffverbrauch + Abklappmechanismen ermöglichen Nutzung des Kofferraums |
+ sehr günstig in der Anschaffung + kann auf jedem Grundträger montiert werden + Grundriss des Fahrzeugs unverändert + Heckklappe bleibt erreichbar |
Nachteile | – Montage etwas umständlich – Schlecht gepolsterte Systeme verursachen Lackschäden auf der Karosserie – etwas hoher Spritverbrauch – Sicht nach hinten eingeschränkt |
– vergleichsweise hohe Anschaffungskosten – Anhängerkupplung am Fahrzeug nötig |
– Umständliche Beladung – beeinflusst das Fahrzeugverhalten merklich – stark erhöhter Spritverbrauch (bis zu 40%) – deutliche Verlagerung des Schwerpunkts und die Höhe |
Fazit | o empfehlenswert, wenn keine Anhängerkupplung vorhanden ist |
+ der tiefere Griff ins Portemonnaie lohnt sich immer |
– Finger weg, wenn es eine Alternative gibt |
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